Ich versteh das ganze Theater nicht. Ich habe doch ein
Grundeinkommen solange ich arbeiten gehe. Und wenn ich sonst noch was verdiene,
ist das mein Nebeneinkommen. Also.
Wer nicht arbeitet, verdient auch nichts. Also verdienen im
Sinne von, er bekommt keinen Lohn für getane Arbeit. Ist ja eigentlich klar.
Mein Sohn kriegt Taschengeld, weil er den Tisch deckt, abräumt und den Abfall
raus bringt. Das ist keine Kinderarbeit sondern Erziehung.
Kommt man in die unangenehme Situation der Arbeitslosigkeit,
erhält man eine ganz kurze Zeit ein Grundeinkommen von der Arbeitslosenversicherung.
Sobald der Anspruch auf Arbeitslosenentschädigung abläuft, ist das Sozialamt
im Spiel. Das bedeutet allerdings, massive Einschränkungen in Kauf nehmen zu
müssen, doch gleichzeitig hilft es, nicht obdachlos zu werden und zu verhungern.
Wer vorher gut verdient hat und die Wohnung dementsprechend teuer ist, wird
umziehen müssen. In eine kleinere Wohnung, die weniger komfortabel, dafür aber
günstiger ist. Wer am Wochenende oft feiern ging, ins Kino oder in der Stadt
shoppen war, wird sich das alles nicht mehr leisten können. Nur gerade das
nötigste wird bezahlt. Das Ziel ist und bleibt, sich so schnell wie möglich
eine neue Arbeit zu suchen. Würde das Sozialamt noch für die Freizeit und das
Vergnügen aufkommen, wieso sollte ich dann noch arbeiten gehen?
Doch was ist mit Hausfrauen und Hausmännern, die ihr Kind gross
ziehen müssen? Es kann schon für Paare zum Problem werden, wenn einer alleine
plötzlich drei Personen versorgen muss. Allein erziehende Mütter und Väter
haben es da noch schwerer, sofern der andere Elternteil unbekannt, verschwunden
oder verstorben ist.
Hier finde ich, darf definitiv etwas geschehen.
Dann gibt’s da noch die Invaliden. Wer unverschuldet zum
Invaliden wurde und Einschränkungen hat, die ihn in seinem normalen Leben
beeinträchtigen, bekommt eine IV Rente. Je nachdem ist die ein bisschen mehr
oder weniger. Zudem gibt es Arbeitsprogramme, in denen nur IV Bezüger
teilnehmen dürfen. Möchte ein Invalide etwas spezielles das ihm seinen Alltag
erleichtert, wie zum Beispiel einen Treppenlift, muss er darum kämpfen wie ein
Tiger um die Beute. Dabei kann die Person doch am wenigsten für seine
Situation.
Darum müsste man auch die IV mal genauer unter die Lupe
nehmen.
Doch alle andern haben die Möglichkeit wieder zu arbeiten
und für sich selbst aufzukommen. Es ist nicht bei allen sehr einfach, doch
immer möglich. Es gibt in jeder Generation harte Zeiten. Wenn die Wirtschaft
lahmt, gibt es nun mal mehr Arbeitslose. Und ja, die können nichts dafür. Das
war einfach nur Pech.
Die älteren werden sich eventuell an die „Leiterli Spiele“
von früher erinnern. Wer da mit seiner Figur auf dem falschen Feld landet,
fällt wieder runter und muss von vorn beginnen. Der Spieler kann ja nichts
dafür, dass er nicht eine andere Zahl gewürfelt hat. Tja, und so ist es auch im
Leben. Meine Grosseltern hatten während dem 2. Weltkrieg rationiertes Essen. Da
hatte man auch keine grosse Auswahl. Selbst wenn einem was nicht schmeckte,
wurde es gegessen.
Aber egal. Die Initiative für ein Grundeinkommen, das der
ganzen Bevölkerung ein menschenwürdiges Dasein und die Teilnahme am
öffentlichen Leben ermöglicht, ist definitiv auf dem Holzweg.
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